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Mercedes


Mercedes Benz 770 F-Cabriolet von Mannerheim, der auch Grosser Mercedes Offener Tourwagen genannt wird, war eines von den teuersten und exlusivsten Fahrzeugen seiner Zeit. Der Wagen wiegt 4100 Kilogramm, hat 230 Pferdestärke, fährt 170 Kilometer pro Stunde und hat eine panzerne Kolosse. Er wurde durch Vaasa nach Finnland im Dezember 1941 importiert. Der Wagen wurde dem Empfänger am 16.12.1941 in Mikkeli übergegeben.

Entgegen einiger in der Öffentlichkeit vorgebrachten Behauptungen war dieser Mercedes kein Geburtstagsgeschenk von Hitler an Mannerheim. Zu seinem 75. Geburtstag erhielt der Marschall am 4.6.1942 von Hitler drei blitzneue Steyer-Geländewagen.

Der Mercedes hatte mächtige Aussenmessung: Gesamtlänge betrug fast sechs Meter (5980 mm), Höhe (gedeckt) 1800 mm, Achsenabstand 3880 mm, Bodenfreiheit 200 mm und Breite 2050 mm. Für das effektive Abwischen des Fahrzeuges brauchte der Chaffeur von Mannerheim Kauko Ranta sogar vier Stunden. Die Reifengrösse betrug 8 1/4 x 17.

Über das Panzern des Wagens sei genannt, dass der Fussbodenteil aus 5.5.-6 mm und andere Blechteile aus 3 mm sondergehärtetem Stahl hergestellt waren, somit hätte der Wagen kleinere Minen oder die Feuerung der damaligen Leichtwaffen unversehrt bestanden. Die Fenster waren aus kugelsicherem, 40 mm dickem Glas.

Von innen war der Mercedes luxuriös. Die innere Ausstattung war aus Leder, zwischen den Sitzen gab es aufhebbare Handstützen. Hinter den vorderen Sitzen waren drei zusätzliche Sitzklappen eingebaut. In den Wagen gingen somit sogar neun Personen hinein.

Der Wagen verbrauchte 27 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer, dementsprechend war das Volumen des Kraftstoffbehälters gross, 195 Liter. Als Kraftstoff wurde u.a. aus Deutschland eben für diesen Wagen importiertes synthetisches Benzin gebraucht.

Mannerheim fuhr mit diesem Wagen oft, und nicht nur zu repräsentativen Zwecken. Falls Wetter und Wege es erlaubten, wurde der Wagen auch für gewöhnliche Dienstreisen benutzt.

Mannerheim wurde im August 1944 Staatspräsident, und zu seinem Amtsantrittsfeier kam der Marschall nicht mehr mit dem Mercedes, sondern mit seiner Limousine, V12 Packard. Es konnte darauf hinweisen, dass das Verhältnis zu den Deutschen sich verändert hatte, weil der Mercedes gewissermassen mit seinem Schenker Hitler verbunden wurde.

Ogleich der Mercedes einer von den Lieblingswagen Mannerheims war, gebrauchte er ihn während seiner Amtszeit als Präsident aus aussenpolitischen Gründen gar nicht. Der Wagen stand in der Garage die gesamte Amtszeit, und als er am Ende des Jahres 1946 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt austrat, beschloss er den Wagen in Schweden zu verkaufen. Im Finnland der Nachkriegszeit war die Unterhaltung des Wagens teuer, und das Autofahren war unglaublich teuer. Ausserdem wäre es aus politischen Gründen und mit der Kenntnis der Geschichte des Wagens unmöglich gewesen, mit ihm zu fahren.

So wurde der Wagen am 28.1.1947 in einem Schiff nach Stockholm verladen. Später wurde der Wagen vielerorts in der Welt wahrgenommen. In Schweden wurde er mehrmals binnen kurzer Zeit verkauft, und im Jahr 1948 quittierte ein schwedisches Unternehmen seine Schwenklagergeschäfte mit dem Verkauf des Wagens in USA, wo sein historischer Wert in verschiedenen Zusammenhängen ausgenutzt wurde, u.a. im Film "Wüstenfuchs" (1951) wurde der Wagen als Wagen Hitlers gebraucht. Im Jahr 1973 wurde der Wagen wieder in die Öffentlichkeit gebracht, als er in einer Versteigerung in Arizona als Hitlers Mercedes mit dem Weltrekordpreis 153.000 Dollar (in der heutigen Währung wäre es etwa 3,5 Millionen FIM) versteigert wurde. Nach einem halben Jahr wurde er wieder mit der Rekordsumme verkauft, die heute etwa 4,5 Millionen FIM entsprechen würde. Notizbüro Finnlands sendete schon am 13.1.1973 den Nachrichtenbüros der Welt die Information ein, dass der Wagen Marschalls Wagen und nicht Hitlers war.

An dieser Nachricht wurde stillschweigend vorbeigegangen, und der Wagen wurde wegen seines Rufes häufig verkauft. Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts war der Wagen in die private Wagensammlung eines ehemaligen Generals der US-Armee gelangt, und man begann ihn in seine ursprüngliche Fassung zu bringen.

Bilderbibliotheket von Mannerheims Wagen

 

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