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Talvipalatsi

 

St. Petersburg war für Mannerheim eine vertraute Stadt. Dort war er in den Jahren 1887-1904 tätig. In den Jahren 1918 und 1919 war er bereit, an der Eroberung Petrograds mit den weissen Russen teilzunehmen.

 

Er nahm an, dass Finnland dafür zum Dank Ostkarelien bekommt, und danach mit Russland, also mit dem monarchistischen und bürgerlichen Russland, im Frieden leben könnte.

Der von Svinhufvud geleitete Senat war im 1918 der Meinung, dass die Monarchisten sofort nach der Normalisierung der Lage Finnland zurückzugewinnen versuchten. Sie würden jedenfalls nicht Finnland dadurch grösser machen, dass sie ihm Ostkarelien geben würden. Mannerheim hielt diese Widerreden für unbegründet: Man hatte ja es mit den russischen Aristokraten, nicht mit den Bolschewiken zu tun. Mannerheims Gedanke war unrealistisch, weil die weissen Russen die von ihnen gehoffte Unterstützung der Westmächte nicht erhielten und sie wagten Finnland nicht einmal die Selbständigkeit zu versprechen. Deswegen verzichtete Mannerheim im Frühjahr und Sommer 1919 auf die Petrograd-Pläne der weissen Russen.

Im Sommer 1941 während der Waffenverbrüderung mit Deutschland bedrängten die Deutschen Mannerheim Leningrad anzugreifen. Die Angelegenheit war politisch sehr heikel, weil Stalin im Jahr 1939 seine Gebietsforderungen eben mit der Sicherheit Leningrads begründet hatte. Ausserdem war Leningrad von ihrer Bevölkerungszahl ebenso gross wie Finnland, und auf seinem Gebiet würden die Kämpfe äusserst blutig sein. So konnte Mannerheim den Angriff verweigern, was ohne Zweifel auch seinen Gefühlen entsprach. Später erinnerten sich die unter der Belagerung gelittenen Einwohner Leningrads nur, dass die finnischen Truppen an der Blockade im Norden teilgenommen hatten, aber sie begriffen nicht, dass Mannerheim mit seiner Enthaltsamkeit Leningrad von der Vernichtung gerettet hatte.

 

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